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Psychische Erkrankungen: Symptome erkennen und schnelle Hilfe bekommen

Körperliche Symptome wie Juckreiz oder Übelkeit sind meist schnell abgeklärt. Aber was ist, wenn die Psyche erkrankt? Comparis klärt auf, wie Sie psychische Probleme erkennen und was ein Online-Test bringt.
Melanie Eberlein Foto

Melanie Eberlein

07.02.2023

frau am laptop

https://unsplash.com/de/fotos/Nv-vx3kUR2A

1. Was ist eine psychische Erkrankung?
2.Wie erkenne ich psychische Probleme?
3.Wie reagiere ich bei psychischen Symptomen?
4.Wo bekomme ich eine psychische Diagnose?

1. Was ist eine psychische Erkrankung?

Anhaltende Traurigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder sozialer Rückzug: Wir alle kennen diese Zustände als Teil unseres Alltags. Doch manchmal überschreiten sie ein bestimmtes Mass. Hier bestimmen die Intensität und die Dauer, ob eine psychische Erkrankung vorliegt oder nicht.

Wichtig ist zu betonen, dass Sie psychische Erkrankungen genauso ernst nehmen sollten wie körperliche und sie professionell behandelt werden müssen.

2. Wie erkenne ich psychische Probleme?

Leider gibt es keine allgemeingültige Faustregel, die Ihnen dabei hilft, ein psychisches Symptom als ernstes Problem zu erkennen. Psychische Symptome sind meist vielschichtig und können sich auf der Gefühls-, Gedanken- oder der Verhaltensebene äussern. Auch körperliche Beschwerden, beispielsweise Schlafstörungen oder chronische Kopfschmerzen, können auf eine psychische Belastung hindeuten.

Folgende Anhaltspunkte können erste Indizien liefern, um psychische Symptome zu erkennen.

Das zentralste Indiz für die Erkennung eines psychischen Symptoms ist jedoch Ihr eigenes Befinden.

  • Sie verspüren aktuell einen Leidensdruck.
  • Sie fühlen sich im Nachgehen Ihres Alltags eingeschränkt.

Dann ist es Zeit zu handeln.

Bei psychischen Erkrankungen kann es sein, dass das eigene Verhalten über längere Zeit als unproblematisch wahrgenommen wird und keine Einsicht hinsichtlich der Veränderungen im psychischen Befinden vorhanden ist. Veränderungen in sozialen Beziehungen hingegen können ein guter Indikator für psychische Belastungen sein.

Daher ist es wichtig, Hinweise aus Ihrem sozialen Umfeld wahr- und ernst zu nehmen. Reflektieren Sie darüber, ob nahestehende Personen in letzter Zeit

  • vermehrt Sorgen bezüglich Ihres Verhaltens äussern
  • oder häufiger in Konflikte mit Ihnen geraten.

Psychische Symptome können als abweichende Gefühls-, Denk- und Verhaltensmuster verstanden werden, welche über einen längeren Zeitraum bestehen. Wann aber weichen diese ab? Vergleichen Sie Ihr aktuelles Empfinden mit dem eigenen Fühlen, Denken und Verhalten von früher. Oder ziehen Sie das von Personen, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden, hinzu.

Entsprechend helfen Ihnen die Fragen:

  • Habe ich früher in einer solchen Situation vergleichbar gefühlt, gedacht und gehandelt?
  • Fühlen, denken und verhalten sich andere Personen in einer solchen Situation ähnlich?

Wenn diese Abweichungen über einen längeren Zeitraum bestehen, können das Hinweise dafür sein, dass eine psychische Belastung vorliegt.

Übrigens: Ein Burnout, also das Gefühl, «ausgebrannt» zu sein, wird meist mit arbeitsbezogenen Faktoren wie Stress und Überforderung in Verbindung gebracht. Burnout gilt als Risikofaktor für weitere Erkrankungen.

Mehr Informationen zu einem Burnout.

3. Wie reagiere ich bei psychischen Symptomen?

Nehmen Sie Symptome bei sich wahr, geht es in einem nächsten Schritt darum, ein fundierteres Verständnis für die eigene Belastung zu erlangen. Konkret bedeutet das, dass Sie Ihre Belastung durch eine Fachperson diagnostizieren lassen. Denn nur durch die genaue Einordnung Ihrer persönlichen Beschwerden kann auch die passende Hilfe für Sie gefunden werden.

4. Wo bekomme ich eine psychische Diagnose?

Um zu einer Diagnose zu gelangen, wenden Sie sich klassischerweise direkt an eine psychologische oder medizinische Fachperson. Auf Basis Ihrer Schilderungen und der Beobachtungen der Fachperson wird eine Verdachtsdiagnose aufgestellt. Anhand standardisierter Fragebögen wird diese geprüft. Bei Bestätigung der Verdachtsdiagnose kann mit der passenden Behandlung gestartet werden.

Online-Selbsttest

Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie Hilfe brauchen? Online-Tests wie der unseres Partners Klenico können Ihnen eine erste Einschätzung geben. Anhand eines Online-Fragebogens wird Ihre psychische Belastung erhoben. Im Anschluss können Sie ein digitales Auswertungsgespräch mit einer psychologischen Fachperson buchen, in dem Sie direkt passende Behandlungsempfehlungen erhalten.

Selbsttest bei Klenico starten

In akuten Krisen

Die «Dargebotene Hand» bietet anonym und kostenlos sofortige Hilfe bei psychischen Problemen. Unter der Telefonnummer 143 sind Fachpersonen 24 Stunden am Tag erreichbar.

Sind Sie Anbieter für Diagnostik und Therapie-/Handlungsempfehlungen und interessiert, im Artikel erwähnt zu werden? Kontaktieren Sie uns unter aerzteverzeichnis@comparis.ch. Wir prüfen Ihre Anfrage gerne.

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