Was ist der Unterschied zwischen Hilfebedürftigkeit und Pflegebedürftigkeit?

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Hilfebedürftigkeit ist nicht gleich Pflegebedürftigkeit: Oft benötigen ältere Menschen bloss etwas Hilfe bei komplexeren Alltagsaktivitäten und noch keine Pflege. Hier erfahren Sie mehr über die unterschiedlichen Arten der Unterstützung.
- Verlust der Selbstständigkeit im Alter
- Wie unterscheiden sich Hilfe und Pflege?
- Wann ist jemand hilfebedürftig?
- Wann ist jemand pflegebedürftig?
- Wie gehe ich zur Abklärung vor?
Verlust der Selbstständigkeit im Alter
Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Häufigkeit chronischer gesundheitlicher Probleme und somit der Pflegebedürftigkeit.
Der Verlust der Selbstständigkeit hängt oft mit dem normalen Alterungsprozess zusammen. Im Alter nimmt die sensorische Wahrnehmung wie das Seh- und Hörvermögen ab. Betroffene Menschen sind bei alltäglichen Tätigkeiten wie Einkaufen, Putzen oder Kochen auf Hilfe angewiesen. Gleichzeitig nimmt im Alter die Beweglichkeit und Mobilität ab. Das erschwert das Einkaufen, Haushaltsarbeiten, aber auch die Körperpflege oder den Arztbesuch. Mögliche Folgen können Fehl-, Mangelernährung und Gewichtsabnahme sein.
Von den über 85-jährigen Frauen leiden 44 Prozent an starken Beschwerden. Bei Männern sind es 28 Prozent. Unvorhersehbare Ereignisse wie ein Schlaganfall, Schenkelhalsbruch oder eine Operation können zu plötzlicher Pflegebedürftigkeit führen. Aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Arthrose, Rheuma oder Übergewicht tragen dazu bei, dass Betreuung und Pflege notwendig wird. Weitere Auslöser sind psychische Beschwerden wie depressive Symptome, Alzheimer oder Demenz. Im Fachjargon unterscheidet man zwischen Hilfeleistungen und Pflegeleistungen. Hilfeleistungen bezeichnen sporadische Unterstützung im alltäglichen Leben und in der Haushaltsführung. Das können kleine Reparaturen, Einkaufen, Gartenarbeit, Wohnungsreinigung oder administrative Hilfe mit Ämtern und Behörden wie etwa das Ausfüllen der Steuererklärung sein. Pflegeleistungen bezeichnen die regelmässige Unterstützung, die meist körperbezogen und medizinisch anspruchsvoll ist. Der Grad der Hilfebedürftigkeit wiederum hängt davon ab, wie eine Person fähig ist, selbstständig: Stark hilfebedürftige Personen können mindestens eine dieser acht Aktivitäten nicht mehr selbstständig ausführen. Mittelmässig Hilfebedürftige können bei mindestens einer Aktivität starke Schwierigkeiten haben, aber alle Aktivitäten noch selbstständig ausführen. Leicht hilfebedürftige Personen haben bei mindestens einer Aktivität leichte Schwierigkeiten. Ob und wie stark jemand pflege- oder hilfebedürftig ist, stellt die Spitex bei der Bedarfsabklärung oder der Arzt fest. Das kann der Hausarzt oder – nach einem Unfall oder einer Operation – der Arzt im Spital sein. Pflegebedürftigkeit fängt meist bei alltäglichen Aktivitäten an wie: Als stark pflegebedürftig gelten Personen, die mindestens eine der fünf Alltagsaktivitäten nicht mehr alleine bewältigen können. Mittelmässig pflegebedürftig sind Personen, die alle fünf Alltagsaktivitäten noch selbst bewältigen können, aber bei mindestens einer Aktivität starke Schwierigkeiten angeben. Leicht pflegebedürftig sind Personen, die bei mindestens einer Aktivität leichte Schwierigkeiten angeben aber bei keiner starke Schwierigkeiten haben. Vermuten Sie, dass Sie selbst oder Ihre Angehörigen Hilfe benötigen? Dann sollten Sie folgende Punkte abklären:Wie unterscheiden sich Hilfe und Pflege?
Wann ist jemand hilfebedürftig?
Wann ist jemand pflegebedürftig?
Wie gehe ich zur Abklärung vor?
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